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Die Veredelung von Werbeartikeln gehört zu den Standardpraktiken einer gelungenen Marketingstrategie. Um diese in einer optisch ansprechenden Form mit Slogans, Firmenlogos oder ähnlichen Motiven zu versehen, kann auf unterschiedliche Veredelungsverfahren für Werbemittel zurückgegriffen werden. In diesem Glossareintrag soll die Methode des Spezialsiebdrucks vorgestellt werden, die sich insbesondere für das großflächige Bedrucken von Textilien eignet. Dabei wird auch auf die Abgrenzung vom gewöhnlichen Siebdruck sowie die verschiedenen Einsatzgebiete in der Werbeindustrie eingegangen.
Die Begriffe Siebdruck und Spezialsiebdruck werden häufig synonym verwendet. Dadurch wird die exakte Unterscheidung erschwert. Beim Siebdruck im Allgemeinen, der historisch gesehen als viertältestes Druckverfahren (nach Hochdruck, Tiefdruck und Flachdruck) angeführt wird, handelt es sich jedenfalls um ein sogenanntes Durchdruckverfahren. Diese Bezeichnung spielt auf die Farbdurchlässigkeit jener Stellen der Druckform (das Sieb) an, die das gewünschte Motiv vorgeben.
Die Druckform selbst besteht dabei aus einem (Metall-)Rahmen, der mit einem feinmaschigen, gestrafften Gewebe bespannt wird. Durch dieses Gewebe hindurch wird die Farbe durch gezieltes Anpressen bei direktem Kontakt auf das zu bedruckende Objekt aufgetragen. Damit es dabei zu keinem Farbauftrag an unerwünschten Stellen kommt, müssen vorher Schablonen angefertigt werden. Diese werden zumeist fotografisch hergestellt und in Form einer speziellen Schicht über dem Gewebe angebracht.
In einem weiteren Schritt erfolgt das Einspannen der Druckform samt Schablone in eine Druckmaschine oder einen Druckautomaten. Diese kann genau auf das zu behandelnde Werkstück angepasst werden. Es folgt das Auftragen der Druckfarbe auf das Sieb, was unter Zuhilfenahme einer Rakel geschieht. Durch die Druckanwendung verflüssigt sich die zunächst dickflüssige Farbe, verfestigt sich aber sofort wieder, wenn der Druck nachlässt. Nach der Fertigstellung wird das bedruckte Objekt zum Fertigtrocknen abgelegt. Die Siebe können auch mehrmals genutzt werden.
Die Größe der durch einen Siebdruck erzielbaren Motive ist variabel: Sie kann sich auf einige wenige Zentimeter beschränken, aber auch mehrere Meter betragen. Von einem Spezialsiebdruck spricht man, wenn ein großflächiger Siebdruck durchgeführt wird und das Resultat nicht nur permanent, sondern auch deckend und lichtecht (also farbbeständig) sein soll.
Das Verfahren des Spezialsiebdrucks weist einige wesentliche Vorteile gegenüber anderen Drucktechniken auf, wobei seine vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten hervorzuheben sind. Diese beziehen sich einerseits auf die behandelbaren Materialien (die neben Textilien auch Kunststoff, Papier, Holz, Glas und Metall umfassen). Außerdem ist es möglich durch Spezialsiebdruck feine Schriftzüge aber auch großflächige Motive abzubilden. Zu den weiteren Stärken des Verfahrens zählen Langlebigkeit, niedrige Kosten und variable Farbgestaltung. Als Nachteile können aufwendige Vorbereitungsarbeiten und eine vergleichsweise lange Durchführungsdauer genannt werden.
Die Werbeindustrie zählt heute zu den Hauptanwendungsgebieten des Siebdrucks. Insbesondere der Spezialsiebdruck nimmt dort eine prominente Stellung ein, wobei häufig zwischen zwei Formen unterschieden wird: 1. dem Siebdruck für die Veredelung von Kugelschreibern. Hier handelt es sich um ein Verfahren, das sich für Schreibgeräte in Zylinderform eignet. Die zweite Variante des Spezialsiebdrucks kommt insbesondere beim Beschriften von T-Shirts, Schirmen, Mützen, Handtüchern und ähnlichen Werbeartikeln zur Anwendung.