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Tourismus in Deutschland gehört mit Blick auf Wachstum und Beschäftigungszahlen zu den Schwergewichten der Wirtschaft. Viele Kommunen investierten in der Vergangenheit Unsummen für die Umwandlung strukturschwacher ländlicher Räume hin zu lebenswerten Urlaubsregionen – neue Arbeitsplätze inklusive. Mittlerweile hängt die Wirtschaftskraft ganzer Landstriche stark vom Tourismus ab. Aus Fremdenverkehrsämtern sind komplexe City Marketingabteilungen geworden, mit Online Souvenir-Shops, Buchungsportalen und Social Media Präsenz. Und dann kam Corona, Kurzarbeit und das Warten auf Öffnung!
Seit Mitte März 2020 übt sich das deutsche Reisevolk in „Dream now – visit later!“. Selbst die großangelegte Onlinekonferenz aller Außenminister der wichtigsten Reiseländer der Deutschen hat die Reisefreudigkeit nicht wieder entfacht. Ausgangsbeschränkungen und erneute Grenzschließungen sind häufige Gründen, warum Deutsche dieses Jahr lieber im Inland bleiben. Buchungen einer Ferienwohnung standen dabei an oberster Stelle. Dies ergab eine Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus.
So lange die Pandemie anhält, halten sich die Deutschen lieber von Kreuzfahrten, Bettenburgen und Quarantänemaßnahmen im Ausland fern. Für Reiseveranstalter und Stadtmarketingexperten bietet die Corona Krise langfristig die Chance, deutsche Urlauber wieder ins Heimatland zu holen. Hier sind Reisebeschränkungen übersichtlich, Krankenversicherungen verlässlich und Hygienemaßnahmen bekannt. Denn schließlich will man entspannen!
Als grundlegende Regel zur Kundengewinnung im Tourismus gilt: Vertrauen, Service und Sicherheit. Allein die Offenlegung von Hygiene- und Abstandsregeln in den Destinationen im Rahmen von Storytelling erzählt über den Stellenwert der Gäste. Denn egal ob vor, während oder nach Corona: Im Tourismus steht der Mensch mit seinem Bedürfnis nach Erholung im Mittelpunkt. Flankieren lassen sich diese Maßnahmen durch kleine Giveaways, die die Anreise angenehm und vor allem sicher gestalten. Wo früher eine bedruckte Tasse mit Stadtwappen zu den gefragten Souvenirs gehörte, kann morgen schon eine gebrandete Nase-Mund-Bedeckung vom Urlaubsort bleibende Erinnerungen hervorrufen.
Spätestens am Anreisetag sehen die Gäste die nackte Wahrheit. Wer das Ferienziel ehrlich und authentisch beschrieben hat, liegt bei den Gästen vorne. Das gilt auch für die Umsetzungen der Corona Schutzmaßnahmen! Klare Abstandsregeln, ausreichend Desinfektionsmittel und die Maskenpflicht für Mitarbeiter gehören zu den Must-haves in der Tourismusbranche post Corona.
Die Gästeempfehlungen gehört zu den wichtigsten Marketinginstrumenten in der Reisebranche. Wer gute Bewertungen vorzeigen kann, gewinnt das Vertrauen neuer Gäste für sich. Nicht umsonst gibt es Hunderte von Bewertungsportalen im Internet und Reise-Influencer werden um ihre Meinung gebeten.
Je aufwendiger das Reiseziel beschrieben wird, desto wahrscheinlicher ist, dass es sich hier um professionell erstelle Beiträge handelt. Deshalb: Die ehrliche Einschätzung von Stammgästen ist hilfreicher als die tollsten Fakes. Denn die ruinieren mühevoll aufgebautes Vertrauen.
Dank digitaler Bildbearbeitungssoftware lassen sich vermeintliche Qualitätssiegel und Zertifikate schnell und preisgünstig erstellen. Aber vermittelt das beim Gast wirkliches Vertrauen? Haben Feriendomizile alle Sicherheitsmaßnahmen von einer unabhängigen Stelle zertifizieren lassen; dann ab damit auf die Webseite! Denn diese Qualitätsmerkmale sind ehrlich und durch Expertise erworben.
Für viele Urlauber ist die Frage nach der Umbuchbarkeit des Reiseangebotes derzeit sehr wichtig. Täglich können Shutdown Lockerungen zurückgenommen werden. Das gleiche gilt auch, wenn Gäste kurzfristig wegen Corona Verdachtsfällen stornieren müssen. Hier greift in der Regel die Reiserücktrittsversicherung.
Gäste fühlen sich vom Gastgeber besonders verbunden, wenn sie in dieser Situation nicht alleine gelassen werden. Auch wenn für den Kunden die Vertragsbindung gilt, zeigen Sie Verständnis und suchen Sie den Konsens zwischen wirtschaftlichen Gegebenheiten und langfristiger Kundenbindung.