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Heute wird der Tag des Kugelschreibers – National Ballpoint Pen Day in den USA – gefeiert. Grund genug sich wieder einmal dessen genialem Erfinder László József Bíró zu erinnern.
Am 10. Juni 1943 hielt der gebürtige Ungar das argentinische Patent für den Kugelschreiber in den Händen. Bereits 1938 erteilten die ungarischen Behörden die Schutzrechte. Jedoch durften diese nicht über die Landesgrenzen gebracht werden. Somit hat Bíró quasi zweimal die weltweite Schreibkultur revolutioniert.
Eine solch geniale Erfindung wie der Kugelschreiber blieb nicht lange unbemerkt. Der englische Geschäftsmann Henry George Martin – bestens vernetzt mit der Royal Air Force – kaufte Bíró das Patent ab. Die britische Luftwaffe war dankbare Abnehmerin der verlässlichen Kugelschreiber. Denn bisher kämpften die Piloten im Einsatz auch mit auslaufenden Füllfederhaltern. Nach Kriegsende brachen die Absatzzahlen für Kugelschreiber ein. Zusätzlich traten konkurrierende Kugelschreiber-Produzenten auf den Markt, unter ihnen der US-Amerikaner Milton Reynolds. Sein „Reynolds Rocket” erzielte innerhalb kürzester Zeit traumhafte Umsätze. Leider meldete László József Bíró kein Patent für den Kugelschreiber in den USA an. Er war eher Erfinder und weniger knallharter Geschäftsmann. So war es ein Leichtes für Reynolds das Schreibgerät zu kopieren. Aber dieser Kugelschreiber kämpfte noch mit Kinderkrankheiten. Kurz: Die Nachfrage nach „Reynolds Rocket” Kugelschreibern sank rapide. Erst 1950 brachte der Franzose Marcel Bich eine verbesserte Version, den Bic Kugelschreiber auf den Markt – bis heute ein massenkompatibles Erfolgsmodell.
Rund um den Kugelschreiber und seinen Erfinder ranken sich viele urbane und reale Erzählungen. Wer welches Patent und die Vermarktungsrechte erhielt, spielt vor dem Hintergrund der Mondlandung eine untergeordnete Rolle. Seit 1968 stattet die NASA ihre Astronauten mit dem Space Pen aus. Diese Kugelschreiber können in der Schwerelosigkeit dank Stickstoffdruck schreiben. Das Schriftbild ist deutlich auch bei extremer Hitze und Kälte. Mehr kann man bei einem legendären Schreibgerät nicht voraussetzen!
Für die Entwicklung des Space Kugelschreibers veranschlagte die NASA übrigens ein Budget von über 1 Million Dollar. Die Kosmonauten der Sowjetunion wurden mit simplen Bleistiften ausgestattet – die ebenfalls bestens schrieben.
Auch in puncto Größe kann der Kugelschreiber auf Rekorde setzen. Seit 2006 ist im Guinness Buch der Rekorde ein Eintrag über den einen 333 cm langen, 8 kg schweren Kugelschreiber zu lesen (Erfinder: Olaf Fügner).
Montblanc gilt als Marke für hochwertige Schreibgeräte. Knapp 2 Millionen Euro mussten Käufer für den teuersten Kugelschreiber der Welt vom Schweizer Stiftfabrikanten bezahlen. Weniger die noch besseren Schreibeigenschaften, sondern eher sechskarätige Diamanten, ein Rubin und Saphir machen den Preis. Ein echtes Schmuckstück der hohen Schreibkultur!
Fast als Verneigung vor dem genialen Erfinder László József Bíró heißt Kugelschreiber in verschiedenen Sprachen der Welt heute einfach kurz und knapp: biro.
Fotos: 1. Shutterbug/ Pixabay
2. Autor unbekannt - Victor Sueiro (19791). Crónica loca de maravillas, curiosidades, rarezas y misterios de la Argentina. Editorial V.S.D., Gemeinfrei, Quelle Wikipedia