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1. Natürlich oder künstlich?
2. Gelenkig
3. Vermessen ist unvermeidbar
4. Wissen ist Macht
Die Allzweckwaffe eines jeden Handwerkers im deutschsprachigen Raum hat mehr als einen Namen, ist im allgemeinen Sprachgebrauch aber primär als Zollstock bekannt. Diesen gibt es in zahlreichen, verschiedenen Ausführungen: Messlänge, Material, Genauigkeitsklasse und extra Funktionen unterscheiden sich teils erheblich voneinander. Nachfolgend stellen wir wichtige Kriterien und Eigenschaften heraus, damit Sie den Überblick behalten und die richtige Wahl für Ihren Verwendungszweck treffen.
Ein Zollstock besteht gewöhnlich aus Holz, Kunststoff oder Metall. Am meisten verbreitet ist die Variante aus Holz. Dessen konkreter Vorläufer wurde 1886 von den Brüdern Franz und Anton Ullrich im pfälzischen Maikammer entwickelt. Bereits zuvor waren zusammenklappbare Messwerkzeuge Kulturgut der Menschheit, allerdings war die Gelenkfedersperre revolutionär. Diese ermöglicht bis heute in der Waagerechten und Senkrechten zu messen, ohne dass dabei die einzelnen Gelenke zusammenklappen. Die geläufigsten Maßlängen des Zollstocks sind ein bis drei Meter.
Der Klassiker aus Holz sorgt für die gewohnt natürliche Haptik, ist allerdings nicht grenzenlos haltbar. Denn meistens werden nicht biegsame Hölzer verbaut, die bei zu großer Krafteinwirkung brechen können. Neuere Modelle werden mitunter aus flexiblen Holzarten, wie beispielsweise Buche oder Birke gefertigt und sind etwas widerstandsfähiger. Generell muss beachtet werden, dass Holz witterungsabhängig ist. Unterliegt der Rohstoff hohen Temperaturschwankungen, Sonnenlicht oder Feuchtigkeit, kann dies zu Messungenauigkeit führen, da Holz atmet - sich ausdehnt und zusammenzieht.
Die Werkzeuge aus Kunststoff sind resistent gegen Witterung und fast unzerbrechlich. Dies ist ein klarer Pluspunkt, was die Präzision beim Messen unter verschiedenen äußeren Bedingungen betrifft. In puncto Langlebigkeit und Flexibilität sind die Messgeräte aus Metall, speziell Aluminium, unerreicht. Dies schlägt sich zwar auch im Preis nieder, ist aber die Investition auf lange Sicht wert. Zudem sind diese Gelenkmaßstäbe oftmals sehr dünn gebaut, nur halb so dick wie ihre Äquivalente aus Holz, und lassen sich deshalb für detailgenaue Zeichnungen verwenden.
Ein weiterer Konstruktionsunterschied sind die Gelenke, die zwischen den einzelnen Gliedern sitzen. Größtenteils handelt es sich dabei um Federgelenke, die bei 180° einrasten. Dies ist notwendig, damit die Messglieder gerade liegen und dementsprechend zuverlässig Distanzen ermittelt werden können. Darüber hinaus sollte ein standardmäßiger Zollstock auch bei 90° einrasten, da der Winkel oft gebraucht wird und das Arbeiten wesentlich erleichtert. Klappmeter ohne Einrastmechanismus sind nicht zu empfehlen.
Wer mit dem Zollstock viele Längen einzeichnet, für den hat darüber hinaus die Beschaffenheit der Anreißkante Bedeutung. Dies ist die Kante, an der der Stift langgezogen wird. Das Zeichnen wird mithilfe einer durchgängigen Anreißkante erleichtert, die beim Übergang zum nächsten Glied ohne nennenswerten Abstand oder eine Erhöhung auskommt, denn so lässt sich der Stift in gerader Linie am Zollstock durchziehen.
Die Genauigkeitsklasse 1 bis 3 geben an, bis zu welchem Ausmaß mit Messungenauigkeiten zu rechnen ist. Aus welchem Material besteht der Zollstock und wie reagiert dieses auf Witterungseinflüsse wie Kälte, Wärme, Druck und Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser? Die Antwort entscheidet mit wie viel Messtoleranz gerechnet werden muss und lässt sich auf Zollstöcken, sowie anderen Messgeräten, ablesen.
Genauigkeitsklasse 3: 4,6 mm Messtoleranz auf 10 Meter
Die Kategorie der meisten Gelenkmaßstöcke aus Holz. Bei einem 2 Meter langen Zollstock liegt die Toleranz demnach mit 1,4 mm auf einem Level, dass für die meisten alltäglichen Anwendungen ausreicht.
Genauigkeitsklasse 2: 2,3 mm Messtoleranz auf 10 Meter
Trifft in der Regel auf Rollmaßbänder zu. Diese sind mehrheitlich aus dünnem Bandstahl oder für Einsätze bei extremer Witterung aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Auch Zollstöcke aus Kunststoff oder Aluminium können in diese Kategorie fallen.
Genauigkeitsklasse 1: 1,1 mm Messtoleranz auf 10 Meter
Diese Klassifizierung ist oft bei Mess-Lasern anzutreffen. Ingenieure und Industrie arbeiten für gewöhnlich mit diesen präzisen Werkzeugen.
Zollstocklänge, Genauigkeitsklasse, Hersteller, CE-Kennzeichnung, Produktionsjahr, Registrierungsnummer und Baumeisterbescheinigung lassen sich alle auf dem ersten Gelenk der Klappmeter ablesen. Die Infoleiste und deren Umfang geben auf den ersten Blick preis, wie es um die Qualität des Messgeräts bestellt ist.
Das CE-Zeichen garantiert, dass das Produkt den Anforderungen gemäß EU-Verordnung 765/2008 genügt. Ohne CE-Kennzeichen ist der Meterstab kein ausgewiesenes Messinstrument und es ist nicht garantiert, dass richtige Messergebnisse im Toleranzbereich erzielt werden. Das Produktionsjahr ist insofern wichtig, weil gerade bei Holz das Alter Einfluss auf die Messgenauigkeit nimmt. Je länger der Naturstoff Witterung ausgesetzt ist, desto größer kann die Messungenauigkeit ausfallen.
Viele Meterstäbe haben zusätzliche Extras oder sind für bestimmte Arbeiten spezialisiert. Angefangen von Winkelmarkierungen am Gelenk über die Messzunge für kleine Öffnungen, bis hin zum Spannungsschutz für die Installation von Elektronik. Um richtig Maß anlegen zu können, lohnt es sich deshalb gezielt Produkte mit den entsprechenden Features zu wählen.
Ihr HACH-Team wünscht allzeit genaues Messen!